Warum HD-Auswertungen durch FCI-anerkannte Institute unverzichtbar sind
In einigen kleineren Zuchtverbänden, die nicht der FCI angehören, liegt die Wahl des Tierarztes für die Hüftgelenksdysplasie-Auswertung (HD) oft bei den Züchtern selbst.
Dieses Vorgehen kann jedoch Risiken bergen:
- Fehlbeurteilungen: Eine uneinheitliche Bewertung der HD-Befunde durch unterschiedliche Tierärzte ohne spezialisierte Ausbildung oder standardisierte Methoden kann zu ungenauen Ergebnissen führen.
- Gefährdung der Rassegesundheit: Ungenaue oder inkonsistente Auswertungen können dazu beitragen, dass Hunde mit versteckten HD-Problemen in die Zucht gelangen, was die langfristige Gesundheit der betroffenen Rasse gefährden könnte.
Im nebenstehenden Bild sehen Sie ein Beispiel für die Auswertung von Röntgenbildern zur Beurteilung erblich bedingter Skeletterkrankungen.
Wichtig dabei sind folgende Informationen:
- Angaben zum geröntgten Hund: Name, Rasse, Geburtsdatum usw.
- Tierarzt: der die Röntgenaufnahmen angefertigt hat.
- Auswertendes Institut: In diesem Beispiel die "Dysplasier-Kommission Bern".
- Bewertungsrichtlinien: Nach welchen Standards die Auswertung erfolgte, wie den FCI- oder IEWG-Richtlinien.
Eine transparente Dokumentation sorgt für Nachvollziehbarkeit und Qualitätssicherung in der Zucht.
Es ist wichtig, dass die Hüftgelenksdysplasie (HD) Auswertung durch ein von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkanntes Institut durchgeführt wird, aus mehreren Gründen:
1. Einheitliche Standards und Vergleichbarkeit
FCI-anerkannte Institute arbeiten nach standardisierten Bewertungsmethoden. Diese einheitlichen Kriterien stellen sicher, dass die Ergebnisse international vergleichbar sind, was besonders bei Zuchtentscheidungen und grenzüberschreitender Zusammenarbeit in der Hundezucht entscheidend ist.
2. Wissenschaftliche Qualität
Von der FCI anerkannte Institute müssen nachweisen, dass sie wissenschaftlich fundierte Verfahren und geschultes Personal einsetzen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Ergebnisse verlässlich und objektiv sind.
3. Anerkennung durch Zuchtverbände
Die Ergebnisse von nicht anerkannten Instituten oder unabhängigen Tierärzten werden von vielen nationalen Zuchtverbänden (wie der SKG in der Schweiz) nicht akzeptiert. Dies bedeutet, dass Hunde mit solchen Ergebnissen nicht für die Zucht mit FCI-anerkannten Abstammungsurkunden zugelassen werden.
4. Vermeidung von Manipulation
FCI-anerkannte Institute unterliegen strengen Kontrollen, die Manipulationen oder subjektive Beurteilungen verhindern. In der Zucht ist Transparenz ein zentrales Element, um das Vertrauen in die Gesundheitsbewertung zu sichern.
5. Langfristige Zuchtplanung
Die HD-Auswertungen sind ein zentraler Bestandteil der Zuchtplanung. Fehlbewertungen oder uneinheitliche Ergebnisse können sich negativ auf die Zucht auswirken und dazu führen, dass genetische Defekte in der Population zunehmen.
6. Schutz der Hunde
Eine verlässliche HD-Auswertung schützt Hunde davor, in der Zucht verwendet zu werden, wenn sie ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende gesundheitliche Probleme haben. Dies trägt zur Förderung von Wohlbefinden und Lebensqualität der Tiere und ihrer Nachkommen bei.
7. Rechts- und Vertragsicherheit
Durch die Verwendung von Ergebnissen anerkannter Institute gibt es klare rechtliche Rahmenbedingungen und Anerkennung innerhalb der Zuchtgemeinschaft. Bei Streitigkeiten oder Anfechtungen sind die Ergebnisse rechtlich belastbarer.
Zusammenfassend gewährleistet die Zusammenarbeit mit einem FCI-anerkannten Institut hohe Qualität, Transparenz und Akzeptanz der HD-Auswertungen. Das ist ein unverzichtbarer Schritt für eine verantwortungsvolle Zucht und den langfristigen Erhalt der Gesundheit der Rasse.
Tipp: Fragen Sie den Züchter nach dem HD-Befund der Zuchthündin. Ein seriöser Züchter wird Ihnen diesen gerne vorlegen!
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Subluxation des Femurkopfes: Der Oberschenkelkopf sitzt nicht mehr zentriert in der Hüftpfanne, was auf eine Lockerung des Gelenks hinweist.
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Abflachung der Hüftpfanne (Acetabulum): Die Pfanne umgreift den Femurkopf nicht mehr ausreichend, was die Stabilität des Gelenks beeinträchtigt.
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Deformation des Femurkopfes: Die Oberschenkelköpfe zeigen Abweichungen von der normalen Halbkugelform, was auf degenerative Veränderungen hindeutet.
Beaucerons mit beeinträchtigten Hüftgelenken werden vom Schweizerischen Klub der Beauceronfreunde nicht zur Zucht zugelassen.
Wir setzen uns für die Förderung gesunder Hunde ein und gewährleisten, dass nur Tiere mit optimalen gesundheitlichen Voraussetzungen in die Zucht gehen.
Auf dieser Röntgenaufnahme sind folgende Merkmale erkennbar:
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Femurkopf: Der Oberschenkelkopf sitzt zentriert in der Hüftpfanne, was auf eine normale Gelenkfestigkeit hinweist.
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Hüftpfanne (Acetabulum): Die Pfanne umgreift den Femurkopf ausreichend, was die Stabilität des Gelenks unterstützt.
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Femurkopfes: Die Oberschenkelköpfe zeigen keine Abweichungen von der normalen Halbkugelform.
- Norberg-Winkel beträgt mehr als 105°, was darauf hindeutet, dass der Oberschenkelkopf gut in der Hüftpfanne sitzt und das Gelenk stabil ist. Der Norberg-Winkel ist ein bedeutender Indikator für die Beurteilung der Hüftgesundheit, jedoch nicht allein ausreichend. Auch die Form des Oberschenkelkopfes und der Hüftpfanne sowie mögliche arthrotische Veränderungen werden in die Bewertung einbezogen.
Beaucerons, die vom Schweizerischen Klub der Beauceronfreunde zur Zucht zugelassen werden sollen, müssen einen Nachweis für gesunde Hüftgelenke erbringen. Dieser Nachweis stellt sicher, dass die Tiere den hohen gesundheitlichen Standards des Klubs entsprechen und zur Förderung einer gesunden Rasse beitragen.